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Die Gründungsmitglieder des Netzwerks entschieden sich 2017 die Aufgaben und Vorstellungen der Zusammenarbeit in einer Charta festzuhalten. Diese gilt seither als Leitlinie für die Aktivitäten des Netzwerks:

Charta des Netzwerks Flächensicherung

Die Unterzeichner dieser Charta bilden das Netzwerk Flächensicherung. Wir sind ein Bündnis von Initiativen, die in Deutschland Flächen für eine ökologische, regionale und bäuerliche Bewirtschaftung sichern. Uns eint der Ansatz, die Frage des Eigentums von Grund und Boden in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen. Durch die Sicherung von Landwirtschaftsflächen tragen wir dazu bei, dass Boden dauerhaft einer agrarindustriellen oder spekulativen Nutzung entzogen wird. Dieses Land stellen wir Bauernhöfen zur Verfügung, die unsere Ziele teilen und die mit uns gemeinsam der voranschreitenden Konzentration von Grundeigentum entgegentreten wollen. Landwirtschaftlichen Existenzgründer/innen soll ein leichterer Zugang zu Agrarland ermöglicht werden. In unserer Funktion als Flächensicherer tragen wir so dazu bei, dass wertvolle Kulturlandschaften erhalten, natürliche Ressourcen geschont und Anbauflächen für motivierte Jungbäuer/innen zugänglich gemacht werden. Wir Mitglieder des Netzwerks zeichnen uns aus durch:

  • Kooperation und Gleichberechtigung. Wir arbeiten eng mit unseren Partnern (Landwirtschaftsbetriebe, Landeigentümer, Vermarkter, Kunden) zusammen und begegnen ihnen sowie uns untereinander auf Augenhöhe.
  • Hohe fachliche Ansprüche. Wir legen Wert auf eine nachhaltige, naturschonende, sozial inklusive, fair bezahlte Wirtschaftsweise und auf regionale Kreisläufe.
  • Langfristigkeit unseres Engagements. Wir erwerben Flächen, um sie dauerhaft für eine Bewirtschaftung entsprechend unserer Ziele zur Verfügung zu stellen und sie dem Zugriff von Bodenspekulationen zu entziehen.
  • Politisches Einmischen. Wir sehen die Politik in der Pflicht, bessere Rahmenbedingungen für eine faire Landverteilung und eine nachhaltigere Bodenbewirtschaftung zu schaffen. In entsprechende Diskurse bringen wir uns kritisch ein.

Ein wichtiges Ziel des Netzwerks ist es, den Austausch zwischen verschiedenen Initiativen in Deutschland und im Ausland zu fördern, um gemeinsam erfolgreicher in der Flächensicherung zu werden. Dazu gehört auch, die Öffentlichkeit stärker für das Thema zu sensibilisieren und mehr
Menschen dafür zu gewinnen, direkten Einfluss auf die Produktion ihrer Lebensmittel zu nehmen. Darüber hinaus erarbeitet und veröffentlicht das Netzwerk Informationen zu gemeinwohlorientierten Finanzierungsmodellen, Instrumenten zur kooperativen Flächensicherung sowie zu notwendigen Veränderungen in der Bodenpolitik. Wir sind der Überzeugung, dass wir durch Wissens- und Erfahrungsaustausch und gemeinsames Agieren den Umfang, die Qualität und die Nachhaltigkeit der Flächensicherung steigern und den Umgang mit unserem Boden verbessern können. Es trägt dazu bei, dass die darin vertreten Initiativen als Teil einer größeren Bewegung für eine selbstbestimmte und ressourcenschonende Landnutzung wahrgenommen werden.

Durch unser gemeinsames Auftreten erhöhen wir die Sichtbarkeit und Wirksamkeit der Aktivitäten jedes Einzelnen.

Juni 2017